Montag, 19. Januar 2015

Heute geht es zum.... playdate

Playdate... wer hat dieses Wort mit in den deutschen Sprachgebrauch übernommen? Playdate... Spielverabredung. Warum muss man für alles immer englische Wörter benutzen? Bei mir ist das Playdate in der Top 10 Liste, der beknackten Wörter. Meiner persönlichen Liste natürlich. 
Und ich kenne tasächlich Eltern, die das Wort benutzen. "Gestern hatten wir ein Playdate" - ähm ja. Vor allem wir ;-) 
Warum muss vieles immer toller klingen als es ist? Darum geht es doch oder? Playdate klingt nach Abenteuer, Aktion, Bespaßung, nach etwas Besonderem. 
Aber was ist es denn eigentlich? Ein Playdate ist nichts anderes als eine Verabredung von Kindern. Kinder treffen sich mit oder ohne Eltern zum Spielen. Ja genau, mehr ist es nicht. Problem ist nur, dass diese Verabredungen teilweise ausarten in höherschnellerweiter. Denn da können die Kinder nicht einfach spielen - nein, es wird gebacken, gebastelt, gekocht, gemeinsam gespielt. Nebenher wird die Mutter bewirtet, die oft mit dabei ist. Und so kommt es, dass man sich zum Teil schon Tage vorher überlegt, was man denn zu dem netten kleinen Playdate so auftischt. Ich finde mich selbst ab und an wieder in dieser Spirale, ganz davon frei sprechen kann sich da wohl kaum eine Mutter (zumindest höre ich es so aus dem Freundes und Bekanntenkreis). Aber mich nervt es zunehmend. 
Das war doch früher auch nicht so. Ich war auch verabredet und es wurde gespielt und sicherlich gab es auch mal Abendbrot oder ein Stück Kuchen. Aber ich erinnere mich nicht, dass ständig ein Erwachsener präsent war und uns quasi im Nacken saß. 
Irgendwas läuft da schief mittlerweile. Natürlich ist es nett, wenn das eigene Kind ein Date hat und ich mit der Mutter eh befreundet bin. Praktisch, weil man zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt und meist funktioniert es auch, dass wir nett Kaffee trinken und quatschen und die Kinder alleine spielen. Spielen im Sinne von: wir bauen etwas gemeinsam, wir verkleiden uns, wir spielen Tiere verarzten... und nicht im Sinne von: wir sitzen nebeneinander und spielen Nindendo DS oder ähnliches. 
Nein, so richtig oldschool spielen. Und dabei entsteht dann gerne so etwas:


Es wird gebaut mit allem was da ist, Brio meets Playmobil. 
ich muss mich selber auch oft zusammen reißen, nicht ständig zu schauen, was die grade machen oder ob die Kinder etwas brauchen. Ich bin da seit einiger Zeit sehr bemüht, bemüht los zu lassen. 
Und ja, ich backe auch mal mit Besucher Kindern oder wir spielen auch mal gemeinsam etwas. Aber nicht die ganze Zeit und nicht immer mit dem Fördergedanken im Nacken. Das ist nämlich oft der Knackpunkt, Eltern wollen die wenige Freizeit vernünftig nutzen, sind Playdates da - müssen die auch mit ran und fertig. Sicherlich nicht immer mit voller Absicht, aber ein wenig schwingt es doch mit bei vielen Eltern.
Warum also lässt man die Kinder nicht einfach machen? Und lebt mit dem Chaos (ja, auch da versuche ich entspannter zu werden). 
Warum gibt man einem einfachen Treffen, einer Verabredung so einen doofen englischen Ausdruck? Jaja, klingt cooler und wichtiger und ich kenne einige, die sich schlicht abgrenzen wollen mit solchen Ausdrücken.
Mache ich nicht mit. Fertig! Hier werden einfach Verabredungen getroffen. Ohne dem Kind einen tollen Namen zu geben. 


Also, lasst die Kinder Spielen ;-) 

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